Registriernummer/Bootsname:
Kategorie: ehem. Fischereifahrzeug/Fahrgastschiff
Status: "unter Motor"
< DE KLÖNPOTT >
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Allgemeine Bootsdaten
Baujahr: | 1952 |
Bauwerft: | Freude-Werft / Anklam |
Rumpfausführung: | Spitzgatt, konvexer Vorsteven |
Beplankung: | Eiche - kraweel |
Rumpflänge über Steven: | 11,90 m |
Länge über alles (l.ü.a.): | 12,50 m |
Rumpfbreite über Scheuerleiste: | 3,70 m |
Tiefgang (ohne/mit Schwert): | 0,85 m |
Verdrängung: | 6,6 Tonnen |
Takelung: | Lateiner-Segel |
Segelfläche: | 16 m² |
Motorisierung
1. Motor | unbekannt |
2. | 3 Zyl. Junkers 3 HK 65 (36 PS) |
3. | IFA Multicar (50 PS) |
4. | Volvo Penta (64 PS) |
Überholung
1958-1960 | Umbau vom Fischersegler zum Reise- u. Wohnboot, in Grabow, durch den Eigner |
1971-1972 | Umbau zum Ausflugskutter bei VEB Bootsbau Wiking Schwerin |
1992-1993 | Restaurierung u. Modernisierung durch den Eigner |
2010-2011 | Generalreparatur durch den Eigner |
Eigner-/Bootshistorie
Eigner | Heimathafen | Reg.-Nr./Name | Zeitraum | Bemerkung |
Hans Stiegmann | Stahlbrode | STA-S-15 | 1952-1958 | letzter Fischer |
Wolfgang Böthling | Pampin | 1958-1971 | Reise- u. Wohnboot | |
Hotel "Stadt" Schwerin | Schwerin | Klönpott de Klönpott |
1971-1992 | als Fahrgastschiff |
Andreas Schmidt | Schwerin | RZ-AA 3 de Klönpott |
1992-2015 | als Fahrgastschiff |
Matthias Matthies | Schwerin | de Klönpott | 2015- | als Fahrgastschiff |
Allgemeine Anmerkungen
Die Bilder vom Stapellauf zeigen die Fischereinummer STA-S-15. Das "S" steht hierbei für "Segel". D. h., das Fahrzeug wurde ohne Motor gebaut. Darauf ist auch zu sehen, dass das Boot schon ein, wie bei Motorkuttern üblich, innenliegendes Ruder hatte (durch den Achtersteven geführt).
Nachdem Fischer Stiegmann aus Stahlbrode verzogen ist, ging der Kutter 1958 in Privatbesitz über. Durch Eigner Wolfgang Böthling wurde das Fischereifahrzeug umgebaut und danach (bis 1971) als Reise- u. Wohnboot genutzt.
Seit 1972 läuft das Boot als Ausflugskutter auf dem Schweriner See, seit 1976 unter dem Namen "de Klönpott". Zuerst wurde es vom Hotel "Stadt Schwerin" als hauseigener Ausflugskutter genutzt (Stapellauf 15.07.1972). 1992 kaufte Eigner Andreas Schmidt das Boot über die Treuhand. Die Restauration und der Umbau erfolgte in Eigenleistung. Seit 1993 fährt die "de Klönpott" nun als privates Fahrgastschiff. Der gastronomisch ausgebaute Fahrgastraum bietet Platz für 17 Personen. Auf dem Oberdeck u. dem Achterschiff gibt es 18 offene Sitzplätze. (Quelle: Andreas Schmidt)
Die verschiedentlich im Internet zu findende Aussage, der Kutter wäre 1954 auf der Boddenwerft in Damgarten erbaut worden und beim Stapellauf bzw. bei Probefahrten gesunken, ist falsch!
Die Werft Damgarten (Pütnitz) war in das DDR Kutterbau-Programm eingebunden. Dort wurde aber nicht auf Kielsohle gebaut (d. h. keine Boddenboote). Der Kutter wurde nachweislich auf der Werft der Gebrüder Freude in Anklam gezimmert!
Vermutlich wurde folgende Geschichte falsch interpretiert:
Bei einem tragischen Unfall auf dem ebenfalls bei Freude erbauten Schwesternschiff (heute FZ 109 "Flunder", kam am 17. September 1955 der Fischer Kurt Walewski aus Stahlbrode ums Leben. Fischer Hans Stiegmann, welcher diesen Unfall unmittelbar miterlebt hatte, gab nach diesem traumatischen Erlebnis die Fischerei in Stahlbrode auf und verzog nach Rostock. Sein Boot lag noch 2 Jahre lang in Stahlbrode auf und wurde 1958 an den Privatmann Wolfgang Böthling verkauft. Die Stahlbroder Fischer erzählten, dass W. Böthling sie später mit dem umgebauten Kutter in Stahlbrode besucht hat.
(Quelle: Hans Stiegmann, Ewald Lange "Lauing", Nils Rammin, Ekkehard Rammin - Bilder vom Stapellauf: Hans Stiegmann)