Registriernummer/Bootsname:

Klasse: Große Klasse
Status: "unter Segeln"

FZ 27 < ORJE >

FZ27 1FZ27 LiegeplatzFZ27 Liegeplatz 1FZ27 Winterlager 3
 

Allgemeine Bootsdaten

Baujahr: 1910
Bauwerft: Christian Jarling-Werft / Freest
Baunummer: 89
Rumpfausführung: Spitzgatt, konvexer Vorsteven
Beplankung: Eiche - geklinkert
Rumpflänge über Steven: 10,74 m
Länge über alles (l.ü.a.):  
Rumpfbreite über Scheuerleiste: 3,58 m
Tiefgang (ohne/mit Schwert): 0,85 m
Verdrängung: ca. 11 Tonnen
Takelung: Ketsch
Segelfläche:  

Motorisierung

 2004  Perkins Diesel

Überholung

2002-2004 Vollständige Rekonstruktion am alten Werftstandort der Werft Rammin an der Barthe

Eigner-/Bootshistorie

Eigner Heimathafen Kennzeichen Zeitraum Bemerkung
Bootsgemeinschaft
Wilhelm Gau
Neuendorf/Hidd. Vorwärts 1910-1921 als Manzenboot
(Bootsgemeinschaft 4 Fischer)
Ferdinand Gau Grieben/Hidd. GRI. 7 Seeadler 1921-1952 Ökelname "Schingtau"
als Zeesboot
Horst Berg Grieben/Hidd. GRI. 7 Seeadler 1952-1956 als Zeesboot
Kurt Schimmeck Stralsund STR. 28 1956-1971 Ökelname "Schimming"
letzter Zeesenfischer
Eignergemeinschaft
Peter Heiden
Wolfgang Breuer
Stralsund          Adrianus 1971-1974 als Sportboot
Dieter Lingenau Zingst FZ 27 Adrianus 1974-1978 als Traditionsboot
Eignergemeinschaft
Stefan Radszuweit
Thomas Radszuweit
Manfred "Manne" Meixner
Thomas Glass
alias "Tommy Tute"
Althagen FZ 27 Adrianus 1978-1987 als Traditionsboot
FDGB Seedorf/Rg. FZ 27 Muttlänner 1987-1991 als Traditionsboot
(für Gästefahrten)
Rolf C. Reeckmann Liddow/Rg. FZ 27 Muttlänner 1991-1993 als Traditionsboot
Bernd Chr. Pfennig Barth FZ 27 Freya 1993-1996 als Traditionsboot
Jürgen Thöbe Zingst, Wieck a. Darss FZ 27 Freya 1996-2000 als Traditionsboot
Horst Kersten Zingst FZ 27 Freya 2000-2015 als Traditionsboot
(vollständige Rekonstruktion)
Dorin u. Sven Grunzig Dierhagen FZ 27 Orje 2015- als Traditionsboot

Allgemeine Anmerkungen

Für den in Frage kommenden Zeitraum gibt es drei Fahrzeuge, die im Jahr 1910 von der Freester Jarlingwerft für Neuendorfer Fischer erbaut wurden. Es handelt sich um Schwesternschiffe mit den Baunummern 88 (Robert Striesow), 89 (Wilhelm Gau)  und 90 (Malte Hütteberg). Baunummer 90 ist nachweislich die heutige FZ 23 "Stella". Alle drei Boote haben identische Abmaße und waren in Neuendorf als Manzenboote (Seeboote) im Einsatz. Diese im Jarlingschen Auftragsbuch als Boddenboote bezeichneten Fischereifahrzeuge besaßen ursprünglich keinen Fischkasten. Die Planken der in Klinkerbauweise gezimmerten Boote wurden mit in gelbem Teer getränkten Kuhhaaren gedichtet.

In einer Bauliste der Seedorfer Bootswerft Koldevitz ist ein Eintrag über den Bau eines Zeesbootes für einen Fischer Gau aus Grieben aus dem Jahr 1921 zu finden. Über den Verbleib dieses Fahrzeugs ist bislang nichts genaues bekannt. Eine These wäre, dass Ferdinand Gau dieses Boot bei den Neuendorfer Fischern gegen das im Jahr 1910 bei Jarling gebaute Manzenboot von Wilhelm Gau eingetauscht hat.

Ferdinand Gau aus Grieben, hatte den Ökelnamen "Schingtau" bzw. "Ferdinand von Schingtau" inne. Dieser kam dadurch zustande, weil F. Gau oft von seinen Erlebnissen bei der Verteidigung von Tsingtau während des 1. Weltkrieges in China erzählte. (Quelle: Max Gau)

Tsingtau, heute Qingdao, war damals deutscher Kolonial- Handelsstützpunkt. Ferdinand Gau war zu Beginn des 1. WK auf dem Kanonenschiff Jaguar im Einsatz und von Nov. 1914 - Dez. 1919 in japanischer Kriegsgefangenschaft.

Eintrag in Liste der Kriegsgefangen siehe: http://www.tsingtau.info/index.html?namen/g.htm
Infos zur SMS Jaguar siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Jaguar

Ferdinand Gau zeeste zunächst zusammen mit seinem Vater Johann Gau. Später arbeitete Horst Berg aus Grieben als Zeesjunge an Bord und fischte zusammen mit Ferdinand Gau im Kubitzer Bodden. Der Liegeplatz des Zeesbootes befand sich am Schafsort oder auch südlich des neuen Seglerhafens von Kloster. Im Sommer bot Ferdinand Gau Gästefahrten für Sommerfrischler nach Wiek auf Rügen, Neuendorf oder Tagesfahrten bis nach Stralsund an. Mit dem Tod von Fischer Gau im Jahr 1952 erbte Horst Berg das Boot, fischte selbst noch kurzzeitig damit und verkaufte es dann weiter nach Stralsund. (Quelle: Horst Berg)

Bis zu diesem Zeitpunkt trug das Fahrzeug immer die Fischereinummer GRI. 7. (Quelle: Peter Becker, Horst Berg) Der Bootsname war "Seeadler". (Quelle: Horst Berg)

Der spätere Bootsname "Adrianus" entstand in Anlehnung an den holländischen Eisschnellläufer Adrianus "Ard" Schenk. (Quelle: Walter Ribbeck)

Nach vielen Eignerwechseln als Spotboot war der Rumpf schließlich aufgebraucht und wurde am alten Standort der Werft Rammin vollständig rekonstruiert. Stapellauf war am 08.05.2004. Die neuen Segel wurden bei CO-SEGEL am Steinhuder Meer angefertigt.

Der aktuelle Bootsname "ORJE" war einst der Ökelname des Vaters von Bootseigner Sven Grunzig.

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