Registriernummer/Bootsname:
Klasse: Große Klasse
Status: "unter Segeln"
FZ 70 < HANNA >
Allgemeine Bootsdaten
Baujahr: | 1941 |
Bauwerft: | Jarling-Werft / Freest |
Baunummer: | 282 |
Rumpfausführung: | Spitzgatt, konvexer Vorsteven |
Beplankung: | Eiche - kraweel |
Rumpflänge über Steven: | 11,68 m |
Länge über alles (l.ü.a.): | |
Rumpfbreite über Scheuerleiste: | 3,78 m |
Tiefgang (ohne/mit Schwert): | 1,05 m |
Verdrängung: | 11 Tonnen (davon 1 Tonne Stahlsohle) |
Takelung: | Ketsch |
Segelfläche: | 110 m² |
Motorisierung
1944- | 1. Zyl. "Bergedorfer" (25 PS) |
-1991 | EKM "Leipziger" (40 PS) |
1991-2008 | Yanmar 3HM35 (35 PS) |
2008- | Yanmar 4JH4E (54 PS) |
Überholung
1991-1993 | Generalüberholung u. Rückbau zum Zeesboot bei Thomzik/Stralsund (ehem. Dinse Werft) |
2003 | werden die letzten noch nicht gewechselten Planken erneuert, neuer Großmast |
2004 | erhält das Boot eine Stahlsohle von ca. 1000 kg |
2005 | Einrichtung einer Mittelplicht (dabei Entfernung des Eingabeschachtes des Fischkastens) |
2006 | Vor der neuen Saison wird der Bootskörper auf der Werft Rammin neu abgedichtet |
2007 | "Hanna" bekommt vor der Saison ein neues Deck, incl. einer Steuerplicht. Ebenfalls erneuert werden alle Poller und die Scheuerleiste |
2008 | neuer Einbaudiesel |
2012 | Einbau eines neuen Schwertkastens aus Edelstahl |
2020 | Durch Bootsbauer Martin Rurik werden beide Kajütaufbauten erneuert |
Eigner-/Bootshistorie
Heimathafen | Reg.-Nr./Name | Zeitraum | Bemerkung | |
Ernst Wiechmann | Stralsund | Gerda | 1941-1954 | als Kutter mit Zeesbootrumpf gebaut |
Bootsgemeinschaft Hugo Dau Erich Gau Gerhard Arndt |
Neuendorf/Hidd. | NEU. 008 Gerda | 1958-1968 | Besatzungswechsel von NEU. 33 "Schwalbe" (Ökelname "Suhr") |
Bootsgemeinschaft |
Neuendorf/Hidd. | NEU. 006 Hoffnung | 1968-1982 | Bootsgemeinschaft "Suhr" |
FPG Hiddensee | Neuendorf/Hidd. | NEU. 006 Hoffnung | 1982-1991 | letzter Fischer |
Dr. Helmut Risch | Wieck, Dierhagen | FZ 70 Hanna | 1991- | als Traditionsboot |
Allgemeine Anmerkungen
Nachdem sein Kutter STR. 33 "Anita" im Krieg als Vorpostenboot eingezogen wurde, ließ sich Fischer Ernst Wiechmann auf der Bootswerft Jarling ein weiteres Fahrzeug bauen. Es wurde unter der Baunummer 282 am 30.08.1941 ausgeliefert. Fischer Wiechmann benannte den mit Zeesbootrumpf gebauten Kutter nach seiner Nichte "Gerda". Das Boot kam als Scherboot (Schörboot) auf der Ostsee zum Einsatz. Zusätzlich wurde in den Boddengewässern eine Reusenstelle in der Prohner Wiek und vor Devin bewirtschaftet. Nach dem Tod von Ernst Wiechmann ist der Kutter nach Hiddensee verkauft worden. (Quelle: Bootswerft Jarling, Ulrich Wiechmann)
Im neuen Heimathafen Neuendorf/Hidd. ging "Gerda", jetzt als NEU. 008 registriert, in die Bootsgemeinschaft "Suhr" über. Zu dieser Bootsgemeinschaft gehörte ebenfalls das Boot NEU. 006 "Hoffnung". Im Jahr 1968 wurde durch einen "heimlichen Papiertausch" aus "Gerda" = "Hoffnung" gemacht. Die Papiere der "Gerda" waren abgelaufen. Die "Hoffnung" hatte noch gültige Papiere, war aber in schlechtem Zustand. Sie wurde nach Dranske auf Rügen abgegeben.
Weitere Informationen zur Hiddenseer Zeit:
Herbert Gau nahm später die Stelle seines Vaters Theodor Gau ein. Der 9. Mann der Bootsgemeinschaft, Franz Niemann, hat nicht aktiv an der Fischerei teilgenommen. Erich Gau (Ökelname "Lot") arbeitete schließlich von 1972, bis zu seiner Rente im Jahr 1989, als Fischerfasser bei der FPG "Hiddensee" im Neuendorfer Hafen. Fischer Friedrich-Wilhelm Niemann war unter seinem Rufnamen "Friedhelm" bekannt. Franz Hübner hatte den Ökelnamen "Franz Klues" inne. (Quelle: Detlev Gau, Max Gau)
Der Kutter war auf der Ostsee in der Schleppnetzfischerei, als auch auf den Boddengewässeren im Einsatz. Der jetzige Eigner fand das Boot 1991 auf der Thomzik-Werft Stralsund, wohin es nach der Heringssaison 1989 verbracht wurde. Er konnte es von der FPG Hiddensee erwerben und unter Mithilfe der Crew bis 1993 zum Zeesboot zurückbauen. Die heutige "Hanna" zählt zu den größten und schnellsten Zeesbooten. Sie belegt in ihrer Klasse bei den Zeesbootregatten meist vordere Plätze.
Bootseigner, Helmut Risch, wurde von Zeitzeugen angesprochen, die kurz nach Ende des 2. Weltkrieges mit dem Boot von Fischer Wiechmann vom ehem. Posthafen Bug (Rügen) über die Ostsee nach Schweden gebracht wurden. (Quelle: Helmut Risch)